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Buchmacher Marge – So kalkuliert ein Wettanbieter

Der Sportwetten-Boom zeichnet sich seit Jahren ab und es erscheinen wöchentlich neue Wettanbieter auf einem heiß umkämpfen Markt. Wieso das so ist? Weil das Wettgeschäft für Buchmacher äußerst lukrativ ist, nicht zuletzt wegen der sogenannten Buchmachermarge. Was damit gemeint ist und wie ein Buchmacher kalkuliert, um am Ende auf jeden Fall in der Gewinnzone zu landen, erklären wir in diesem Artikel.

julian redakteur
Redakteur
enrico redakteur
Geprüft durch
  • Enrico
Veröffentlicht

26.10.2023

Aktualisiert

12.01.2024

Was genau ist eine Buchmacher Marge?

Eines sollte Dir bei jedem Buchmacher klar sein: Beim Bookie sitzen keine Zocker, sondern ökonomisch denkende Quotenmacher, die alles dafür tun, dass der Buchmacher auf jeden Fall in der Gewinnzone landet. Deswegen balanciert er die Wettquoten zu einer Partie so weit aus, dass er am Ende den maximalen Gewinn aus den Einsätzen der zahlenden Kunden generiert.

Buchmacher Margen berechnen
Komplexe Formeln: Wie berechnen Wettanbieter ihre Margen?

Und hier kommt die Buchmacher Marge ins Spiel: Die Anbieter legen zunächst die Brutto-Quoten fest und ziehen im Anschluss ein paar Prozentpunkte ab. Das Ergebnis ist die Netto-Quote, die am Ende im jeweiligen Wettprogramm auftaucht. Die Buchmacher Marge ist also nichts anderes als die Differenz von Brutto-Quote zu Netto-Quote.

So kalkuliert ein Buchmacher

Der durchschnittliche Quotenschlüssel eines Buchmachers gibt Auskunft über das Quotenniveau des Bookies. Er lässt sich anhand einer einfachen Formal berechnen. Ohne Buchmachermarge läge der Quotenschlüssel bei 100%, mit Marge liegt er bei den meisten Wettanbietern aber nur zwischen 90 bis 98%. Das bedeutet in der Praxis: Statt einer 1,50 bekommst Du auf den Favoriten nur eine 1,35. Gleichzeitig sinken die Wettquoten auf das Unentschieden und den Außenseiter. Der Wettanbieter tariert die Wettquoten perfekt aus, um seinen Gewinn zu maximieren – ganz egal, wie das Ergebnis einer Partie am Ende ausfällt.

Die Buchmacher Marge selber berechnen

Du kannst die Buchmachermarge anhand einer mathematischen Formel auch selbst berechnen und so feststellen, wie fair die Wettquoten der Wettanbieter sind. Wie das bei den Zweiweg und Dreiweg Wetten funktioniert, erklären wir in den folgenden zwei Abschnitten.

Zweiweg Wetten: Die Zweiweg Wetten sind zum Beispiel beim Tennis möglich. Deswegen nehmen wir zur Veranschaulichung die Partie Rafael Nadal gegen Novak Djokovic. Die Quoten bei den French Open liegen exemplarisch bei 1,35 zu 3,15. Zur Berechnung der Buchmachermarge nutzen wir diese Formel:

(1/Wettquote auf Spieler 1) × 100% + (1/Wettquote auf Spieler 2) × 100% = 100% + Marge

  • (1/Wettquote auf Spieler 1) × 100% = 74,97%
  • (1/Wettquote auf Spieler 2) × 100% = 31,75%
  • 100% + Marge = 74,97% + 31.75% = 106,72%

Wenn wir die Gleichung auflösen, erhalten wir einen Wert von 6,72%. Ziehen wir die Marge nun vom Wert 100 ab, kommen wir auf einen Quotenschlüssel von 93,28%. Die ist ein fairer, wenn auch nicht überdurchschnittlicher Wert.

Brechnung eines Quotenschlüssel
Formel zur Brechnung eines Quotenschlüssel bei einer Dreiwege Wette

Dreiweg Wetten: Die Buchmacher Marge kannst Du auch bei einer Dreiweg Wette berechnen. Als Beispiel nehmen wir das Bundesliga-Spiel Bayern München gegen Werder Bremen. Die Wettquoten liegen bei 8,0 / 5,25 / 1,4. Nun wenden wir diese Formel an:

(1/Team 1) × 100% + (1/Unentschieden) × 100% + (1/Team 2) × 100% = 100% + Marge
→ 100% + Marge = 12,5% + 19,05% + 71,14% = 102,69%.

Die Gewinnmarge für den Buchmacher liegt in dem Fall bei nur 2,69%, der Quotenschlüssel dementsprechend bei etwas über 97%, ein sehr guter Wert!

Die Begründung dafür ist einfach: Die Bundesliga ist ein sehr attraktiver Wettmarkt, auf dem viele Tipper aktiv sind, das Umsatzvolumen ist hoch. So hat der Buchmacher ausreichend Spielraum, gute Wettquoten anzubieten. Das Gleiche lässt sich zum Beispiel auch bei den Spielen in der Champions League oder der englischen Premier League beobachten.

Quotenschlüssel und Wettquoten richtig verstehen

Wir haben den Quotenschlüssel bereits angesprochen. Dieser ist elementar wichtig, wenn man das Niveau der Quoten eines Buchmachers richtig einschätzen möchte. Wir haben im Vergleich der Wettanbieter festgestellt, dass sich der durchschnittliche Quotenschlüssel in der Branche bei rund 93% bewegt. Alles was darunter liegt, ist deswegen nicht fair. Der einzige staatliche Buchmacher Oddset kommt gar nur auf rund 80% – ein absurd schlechter Wert!

Hingegen gilt: je höher der Quotenschlüssel, umso besser! Allerdings solltest Du das Augenmerk bei der Wahl der besten Buchmacher nicht nur auf die Quoten legen. Auch in anderen Bereichen muss ein Wettanbieter überzeugen, um eine brauchbare Alternative zur Konkurrenz darstellen zu können. Ein wichtiges Bewertungskriterium ist zum Beispiel der Wett Bonus.

Vorsicht bei Wetten auf den Favoriten

Favoriten-Wetten machen nur in seltenen Fällen Sinn. Warum? Weil die Quoten meist viel zu gering sind! Denn selbst, wenn eine Mannschaft zurecht als Favorit in eine Partie geht, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass sie das Spiel auch gewinnen wird. Und weil die Quoten zum Teil nicht mal über einer 1,20 liegen, muss dann ein entsprechend hoher Einsatz her, damit der Tipp überhaupt lukrativ ist.

Zur Veranschaulichung ein kleines Rechenbeispiel: Wenn Du fünfmal 10 Euro auf eine 1,20 setzt, liegst Du bereits mit 2 Euro hinten, wenn Du auch nur einen dieser Tipps verlierst. Die Trefferquote bei den Favoriten-Tipps muss also konstant auch sein, um langfristig in der Gewinnzone zu landen.

Drei Tipps im Kampf gegen die Buchmacher

In Sachen Quoten sitzt der Buchmacher am längeren Hebel, denn er ist es, der die Quoten zu seinen Gunsten festlegt. Es gibt jedoch den ein oder anderen Kniff, um im Kampf gegen den Bookie bestehen zu können. Wir haben zwei davon vorbereitet und stellen sie Dir kurz vor.

Verschaffe dir einen Vorteil

Eigne Dir Spezialwissen in bestimmten Ligen an und erarbeite Dir so einen Wissensvorsprung gegenüber dem Wettanbieter. Dann kannst Du einzelne Spiele und Quoten im Idealfall besser einschätzen als der Buchmacher und identifizierst Value Bets. In den absoluten Top-Ligen wie der Premier League, Bundesliga oder Champions League wird das im Vergleich nur ganz selten gelingen. Gehe lieber ein paar Ligen tiefer. Interessant sind zum Beispiel die deutschen Fußball-Regionalligen. Auch sie sind findest Du im Wettprogramm eines jeden gut aufgestellten Buchmachers. Das Fachwissen dürfte sich bei dem ein oder anderen Bookie allerdings in Grenzen halten, sodass sich ein Expertenwissen in diesen Ligen absolut lohnen kann.

Märkte mit sehr geringen Margen

Analysiere die einzelnen Wettmärkte und prüfe, wo die Margen des Bookies im Vergleich gering sind. Das trifft wiederum häufig auf die populären Sportarten, Wettbewerbe und Ligen zu, weshalb man diese Märkte auch ohne Wissensvorsprung nicht grundsätzlich meiden sollte! Die Erklärung dafür ist simpel: Auf beliebten Märken wie der Bundesliga oder der Champions League ist das meiste Geld im Umlauf, die Tipper platzieren in der Regel dort am liebsten ihre Wetten und bewegen große Summen. Das gibt dem Wettanbieter die Möglichkeit, die Wettquoten lukrativ zu gestalten, denn hohe Einnahmen sind dank des hohen Umsatzes sowieso garantiert. Dementsprechend fällt die Buchmachermarge etwas geringer aus, und das gilt es auszunutzen!

Nutzen von Value Bets

Wir haben sie beim Thema Wissensvorsprung bereits kurz angesprochen: die Value Bets. Value Bets sind Wetten, bei denen die Quote höher ist, als sie eigentlich sein sollte. Allerdings gibt es keine mathematische Formel, mit deren Hilfe man erkennen kann, ob es sich um eine Value Bet handelt oder nicht. Die Identifizierung einer Value Bet ist eine subjektive Einschätzung. Dafür ist ein gewisses Maß an Wett Erfahrung notwendig. Dann kann sich das Ausnutzen von Value Bets durchaus lohnen, denn langfristig schlagen sich Quotenvorteile ganz klar in der persönlichen Wettbilanz nieder.

FAQ

Die Buchmacher Marge ist die Differenz zwischen der vom Buchmacher berechneten und der am Ende angebotenen Wettquote. Das heißt, Du bekommst als Wettkunde eine schwächere Wettquote, als der Bookie zuvor berechnet hat. So balanciert der Buchmacher die Quoten zu einer Partie perfekt aus, um seinen Gewinn zu maximieren – und ist dabei nicht allzu sehr vom eigentlichen Spielausgang abhängig.

Der Quotenschlüssel gibt Auskunft über den durchschnittlichen Quotenwert bei einem Wettanbieter. Im Branchenschnitt kommen die Buchmacher auf rund 93%, alles, was darüber liegt, ist gut, alles was darunter liegt, nicht zu empfehlen. Der Quotenschlüssel richtet sich nach der jeweiligen Marge des Wettanbieters. Der Ausgangswert einer Wettquote liegt bei 100%. Kommt der Bookie auf einen Quotenschlüssel von 93%, liegt seine Marge bei 7%.

Ja, die Formel dafür findest Du samt Beispiel in diesem Artikel. Es kann nie schaden, Berechnungen zu einzelnen Spielen vorzunehmen. So erkennst Du, ob die Wettquoten Deines Wettanbieters fair sind oder nicht.

Logo! Bei einer Value Bet liegt die Quote höher als der Erwartungswert. Allerdings handelt es sich dabei um eine subjektive Einschätzung beziehungsweise Erwartungshaltung. Ein gewisses Maß an Wetterfahrung ist deswegen unerlässlich, um eine realistische Quoteneinschätzung vornehmen und so eine Value Bet identifizieren zu können.

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